Neuer Sportplatz der SG Oberhöchstadt wird von Unbekannten verwüstet
Eigentlich sollte demnächst ein nagelneuer, grüner Kunstrasen das neue Hauptspielfeld der SG Öberhöchstadt zieren. Doch davon kann im Moment keine Rede sein, nachdem Unbekannte den künftigen Fußballplatz offenbar mit Autos verwüstet haben. Der Schaden dürfte in die Hunderttaussende Euro gehen.
Oberhöchstadt. Die Bauarbeiter dürften aus dem Staunen erst einmal nicht herausgekommen sein, als sie morgens das Sportgelände an der Schönberger Straße in Oberhöchstadt betraten. Wie eine Kraterlandschaft mutete die Szenerie an, die sich ihnen dort bot. Die Fläche, die einmal der neue Kunstrasenplatz der SG Oberhöchstadt werden soll, war eine einzige Kraterlandschaft. Überall auf dem künftigen Hauptspielfeld lagen schwarze Brocken herum, einer von ihnen soll 1,50 Meter lang und einen halben Meter breit gewesen sein – fast schon die Dimension eines kleineren Meteoriten. An einigen Stellen ist der Schotter zu sehen.
Mit einer natürlichen Erscheinung hatte das Ganze jedoch absolut nichts zu tun, was sich in der Nacht von vergangenem Donnerstag auf Freitag auf einem rund 6800 Quadratmeter großen Terrain abgespielt hatte. Vielmehr waren unbekannte Täter in dieser Zeit auf das Gelände neben der Altkönigschule (AKS) eingedrungen, und hatten dort unübersehbare Spuren hinterlassen.
Überall Reifenspuren
„Auf dem kompletten Platz sieht man Reifenspuren“, berichtete Michael Gübert, Mitglied im Vorstand des Vereins über den arg ramponierten Zustand des Areals. Von daher müssen der oder die Täter mit einem Auto rasante Fahr- und Wendemanöver veranstaltet haben.
Eingedrungen waren sie wahrscheinlich über eine Zufahrt, die auch Baustellenfahrzeuge benutzen, nachdem der dortige mobile Bauzaun zur Seite verrückt worden war. So zumindest die Vermutung eines Insiders. Für den in Entstehung befindlichen Sportplatz war das jedenfalls zu viel, denn die nächtliche Aktion fand auf der frisch aufgebrachten und fünf bis sechs Zentimeter dicken Asphalt-Gummi-Schicht statt, die als Untergrund für den eigentlichen Kunstrasen dient.
Diese sollte eigentlich in zwei bis drei Wochen verlegt werden, sagt Michael Gübert. Das Grün, wie er sagt, sprich die oberste Kunststoffschicht, lagere schon vor Ort. Und dort muss sie voraussichtlich noch eine Zeitlang bleiben, bis der angerichtete Schaden behoben ist. Es sei im Moment noch nicht klar, ob die beschädigte Tragschicht gänzlich raus muss oder eventuell auch ausgebessert werden kann, sagt Gübert.
„Das muss komplett gemacht werden“, glaubt hingegen Stadtsprecher Andreas Bloching. Der Schaden könne sich auf bis zu 200 000 Euro summieren. In ersten Meldungen war noch von rund 100 000 Euro die Rede. Auch wer die Kosten für den „enormen Schaden“ übernimmt, müsse noch geklärt werden. Fakt ist jedoch nach Aussage von Bloching, dass bei dem Projekt zu Verzögerungen kommen wird.
„Für uns sehr ärgerlich“
„Das ist für uns sehr ärgerlich“, rechnet auch Michael Gübert damit, dass die SG Oberhöchstadt nun später als geplant, ihr altes Domizil in der Altkönigstraße verlassen und in das neue Sportzentrum ziehen kann. An einen Umzug sei vermutlich erst nach der Saison zu denken. Nach dem bisherigen Zeitplan war vorgesehen, dass man spätestens im kommenden Herbst/Winter das Training auf dem Kunstrasen aufnimmt.
Stadtsprecher Andreas Bloching hofft unterdessen erst einmal, dass die Täter möglichst schnell gefunden werden, „Das ist pure Zerstörungswut, Vandalismus in seiner heftigsten Form“, sagte er gestern. Ob der fromme Wunsch des Stadtsprechers demnächst oder überhaupt in Erfüllung geht, steht derzeit aber in den Sternen. Die Polizei in Königstein hat zwar die Ermittlungen aufgenommen, hält sich aber noch sehr bedeckt. Es sei etwas gefunden worden hieß es auf Anfrage von der zuständigen Pressestelle in Wiesbaden, darüber könne man jedoch noch nicht sprechen.
Die Polizei bittet Zeugen und Hinweisgeber, sich unter der Telefonnummer (06 173) 92 660-0 zu melden.
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(Quelle: Frankfurter Neue Presse, 10.9.2018)