SG Oberhöchstadt 1931/82 e.V.

14.08.2017

SGO - EFC Kronberg 1:3 (1:3)

Derbysieger, Derbysieger, hey, hey!

Stadtteil-Duell Der EFC Kronberg startet gegen die SG Oberhöchstadt schlecht, dreht die Partie aber binnen kürzester Zeit

Der EFC Kronberg gerät früh in Rückstand, beweist dann aber Moral und gewinnt beim Lokalrivalen SG Oberhöchstadt. Der geglückte Start in die Kreisoberliga-Saison ist eng verbunden mit einem zum Verteidiger umgeschulten Linksaußen.
VON ROBIN KUNZE

Oberhöchstadt. Man möge sich das einmal kurz vorstellen: Als eine der ersten Amtshandlungen nach seinem Antritt als Trainer des FC Bayern München bittet Carlo Ancelotti seinen Offensiv-Star Franck Ribery, künftig in der Abwehrreihe auszuhelfen. Kaum vorstellbar, dass der Franzose sich in diesem fiktiven Szenario still und ohne zu murren gefügt hätte. Schließlich zeichnen ihn seine Dribblings auf der Außenbahn aus.

Vorne links begann auch Calogero Torsiello seine Laufbahn, wirbelte in der A-Jugend sogar für SG Rosenhöhe Offenbach in der Hessenliga. „Im zweiten Jahr der A-Jugend ist er dann zu uns gewechselt und hat auch hier Linksaußen gespielt, dabei pro Saison regelmäßig mindestens zehn Vorlagen geliefert“, erinnert sich Frank Zweifel, Sportlicher Leiter des EFC Kronberg.

Als jedoch Michael Janson das Team vor einem Jahr von Carsten Keller übernahm, da stellte der Trainer die Taktik um und Torsiello kurzerhand in die Verteidigung – und dieser akzeptiert die Versetzung ohne Klagen. Dass dieser Kniff aufgeht, zeigte sich jetzt wieder beim Derby gegen die SG Oberhöchstadt, das der EFC mit 3:1 gewann.

Mit einer Dreierkette trat der Gast an, als linker Innenverteidiger erledigt Torsiello dort souverän seine Verteidigungsarbeit. Gedankenschnell und zweikampf- sowie kopfballstark präsentierte sich die Nummer sieben hinten, dazu umsichtig im Aufbauspiel nach vorne. Und am ruhenden Ball zeigte Torsiello seine Klasse als Vorbereiter.

Sein erster Eckball wurde in der 8. Minute noch am ersten Pfosten geklärt. Den darauffolgenden zweiten Versuch zwirbelte er frech aufs Tor, doch Keeper Jannis Feuerbach war zur Stelle. Einer alten Fußballweisheit folgend war nun, bei der dritten Ecke innerhalb einer Minute, aber das Tor fällig. Torsiello bediente von der Fahne aus Dennis Janson mustergültig, und freistehend konnte dieser am langen Pfosten einnicken. Damit war der frühe Rückstand egalisiert.

Bereits nach fünf Minuten war dem ansonsten fehlerfreien Sergio Both ein schwerer Lapsus unterlaufen. Ein Querpass am eigenen Strafraum „verhungerte“ ob des tiefen und stumpfen Rasens auf halbem Wege, Oberhöchstadts Torjäger Lars Steier nahm die Einladung dankend an.

Torsiellos Zauberfuß

Doch schon nach zwölf Minuten hatte Kronberg das Blatt gewendet. Nach einem Foulspiel von Kapitän Kai Politycki an Janson gab es berechtigterweise Strafstoß, Schütze Stefan Both brachte trotz schwachem Schuss das Spielgerät zum 2:1 im Netz unter.

Nach 17 Minuten war dann wieder Torsiellos linker Zauberfuß am Werke. Einen Freistoß nahe der Mittellinie nutzte er, um Steffen Holland-Nell im Sechzehner zu bedienen. Dieses 1:3 setzte den Gastgebern zu. Nach engagiertem Beginn waren sie sichtlich geschockt und hätten sich noch weitere Gegentore fangen können. „Wir haben nach dem denkbar schlechten Start Moral bewiesen, sind schnell zurückgekommen und haben zur Pause vollkommen verdient mit 3:1 geführt“, urteilte Torsiello später.

„Das war dann Murks“

Nur mit dem zweiten Halbzeit war er alles andere als zufrieden. „Das war dann Murks, eine Halbzeit zum Vergessen“, winkte er ab. Am Sieg im Derby änderte der Leistungsabfall aber nichts.

Nach dem Seitenwechsel hatte sich die SGO gefangen und die Handschrift des neuen Trainers Oliver Tuma wurde in Ansätzen sichtbar. Trotz der prallen Sonne und des tiefen Rasens arbeitete sein Team weiter gegen den Ball und präsentierte sich mit gefälligem Kurzpassspiel. Es fehlte aber an der Durchschlagskraft.

Ein Derby mit vielen Emotionen und einer Schweigeminute

Rund 40 Minuten vor dem Anpfiff des Derbys zwischen SG Oberhöchstadt und EFC Kronberg herrschte erstaunliche Stille auf dem Sportplatz an der Altkönigstraße. Ein knappes Dutzend Zuschauer beobachtete die Teams beim Aufwärmen, SGO-Sportleiter Christian Oppermann konnte sich zurücklehnen und die Sonnenstrahlen in Ruhe genießen. „Es ist schon seit Jahren ruhig geworden um dieses Derby“, erklärte er.

Letztlich bekam sein neuer Coach Oliver Tuma aber dann das, was dieser sich im Vorfeld erhoffte: eine leidenschaftliche Partie zwischen Lokalrivalen mit ordentlich Feuer. „Von unserer Seite war nach meinem Geschmack sogar noch zu wenig Feuer drin“, urteilte Tuma nach Spielschluss. Gemeint war dies aus rein sportlicher Sicht. Auf dem Platz war es teils ruppig zur Sache gegangen.

Sieben gelbe Karten verteilte Schiedsrichter Holger Lenz, gegen Ende stellte er Marcel Würges (87.) und Alexander Weimerskirch (90.+3) mit Gelb-Rot vom Platz. Während der Platzverweis für Weimerskirch schon früher hätte erfolgen können, war die zweite Gelbe für Würges kurios. Eigentlich hatte Dennis Janson auf Höhe der Mittellinie gelbwürdig gefoult. Auch er war bereits verwarnt. Gehen musste aber sein Mannschaftskamerad. Auf den Rängen lieferten sich die mittlerweile zahlreich eingetrudelten Fans beider Lager ebenfalls den ein oder anderen Schlagabtausch verbaler Natur.

Trauer um Campo

Zur Gedenkminute vor dem Anstoß hielten aber allesamt andächtig inne. Giuseppe Campo, Jugendleiter des EFC Kronberg, war am Morgen einer langwierigen Krankheit im Alter von 32 Jahren erlegen. „Jeder kannte ihn im Club. Er war unser stets gut gelaunter Sonnenschein und hinterlässt jetzt eine große Lücke“, sagte EFC-Sportchef Frank Zweifel. rk

SG Oberhöchstadt – EFC Kronberg 1:3

SGO: Feuerbach – Dörschel (46. Fuchs), Weimerskirch, Dupuy De la Grand Rive – Politycki, Winter, Duran, Abardouch (73. Klenk) – Muth (46. Ennaji), Freissmuth, Steier.

EFC: La Medica – Sergio Both, Kalaitsoglou, Torsiello – Thull, Guist (65. Würges), Janson, Holstein, Stefan Both – Ohly (60. Elsner), Holland-Nell (80. Blesinger).

Tore: 1:0 Steier (5.), 1:1 Janson (9.), 1:2 Stefan Both (12./FE), 1:3 Holland-Nell (17.). –Torchancen: 6:6. – Eckbälle: 5:8. – Zuschauer: 200. – Gelb-Rote Karten: Würges (87., wiederholtes Foulspiel), Weimerskirch (90.+3, wegen Nachtretens). – Gelb:Politycki, Dörschel, Winter, Weimerskirch/Guist, Würges, Elsner.

Beste Spieler: Dupuy De la Grand Rive, Steier – Calogero Torsiello, Janson, Holland-Nell, Stefan Both.

Schiedsrichter Holger Lenz (Bad Camberg): Note 4, verteilte schnell gelbe Karten, zögerte dann aber bei möglichen Platzverweisen, verlor so seine Linie. Er moderierte aber gut zwischen den Spielern.

Spielnote: 3+. Beide Mannschaften haben noch Luft nach oben, gingen aber streckenweise engagiert zu Werke.

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