Zum großen Wurf fehlt der SG Oberhöchstadt noch ein Punkt im letzten Spiel
Normalerweise sollte man die Entscheidungen von Schiedsrichtern respektieren und akzeptieren. Doch die desolate Schiedsrichterleistung vom Sonntag lässt schon ins Grübeln kommen. Abteilungsleiter Oppermann: „In der A-Liga sollte man erwarten können, dass ein Schiedsrichter sich mehr als nur fünf Meter um den Mittelkreis herum bewegt. Der grobe Spielverlauf, die Verletzungen und die Roten Karten gehen zu 90 % auf das Konto des Schiedsrichters.“ Erfreulicherweise wurde auch noch Fussball gespielt und nicht nur über Schiedsrichter und Zweikampfführung der Gastgeber diskutiert.
Die SG Oberhöchstadt steht, ein Jahr nach dem Aufstieg in die Kreisliga A, kurz vor dem erneuten Aufstieg. Im vorletzten Spiel der Saison konnten bei der DJK Bad Homburg II erneut drei Punkte eingefahren werden, so dass im letzten Spiel am Sonntag ein Unentschieden reichen würde, um den zweiten Platz und damit den sensationellen Aufstieg zu sichern.
Hochmotiviert kam die SGO aus der Kabine, man begann sofort mit dem Pressing und so kam es, dass bereits in der ersten Spielminute Dirk Seibert auf der rechten Außenbahn gefoult wurde. Den folgenden Freistoß brachte Lukas Bosansky auf den langen Pfosten wo Marc Ohly das Kopfballduell für sich entscheiden konnte und zum 1:0 (2. Spielminute) für die SGO einköpfen konnte. Die SGO machte weiter Druck, Kevin Hartmann konnte völlig unbedrängt durch das Mittelfeld spazieren, den Ball auf SGO-Goalgetter Lars Steier durchstecken, der noch am DJK-Schlussmann scheiterte. Den Abpraller nahm Dirk Seibert als Geschenk entgegen und konnte aus 15 m mit links zum 2:0 (5.) einschieben. Bei der nächsten Aktion stellte die SGO-Innenverteidigung um Kapitän Patrick Ott und Alexander Weimerskirch bereits im Mittelfeld DJK-Stürmer Maglio ins Abseits. Der Schiedsrichter war aufgrund seines sehr eingeschränkten Bewegungsradius nicht in der Lage die deutliche Abseitsposition zu sehen. Maglio war somit völlig allein vor dem Tor und konnte den 2:1-Anschlusstreffer (6.) erzielen. In der 15. Minute gab es dann wieder zählbares für die SGO. Ein Schuss von Dirk Seibert wurde im Strafraum abgeblockt, Christian Freissmuth stand goldrichtig um den Abpraller zum 3:1 einzuschießen. In der 27. Minute gab es dann den unrühmlichen Höhepunkt in der ersten Halbzeit. Hinter dem Rücken des Schiedsrichters trat ein DJK-Stürmer den SGO-Verteidiger Alexander Weimerskirch mit voller Absicht auf den Fuss, so dass dieser verletzt ausgewechselt werden musste. Im Krankenhaus sollte sich dann herausstellen, dass bei dieser Aktion die Außenbänder und die Gelenkkapsel gerissen sind, so dass für Weimerskirch die Saison beendet ist. Vor der Pause gab es noch einige Gelegenheiten um den Spielstand in die Höhe zu schrauben, jedoch verfehlten die Bemühungen entweder ihr Ziel oder man scheiterte am DJK-Keeper. Somit ging es mit dem Spielstand von 3:1 in die Pause.
Die zweite Hälfte begann wie die erste aufgehört hatte. Die SGO war die spielbestimmende Mannschaft, nutzte jedoch die Gelegenheiten nicht, um den Spielstand zu erhöhen. In der 60. Minute war es dann wieder soweit und das SGO-Sturmduo konnte seine Überlegenheit eindrucksvoll unter Beweis stellen. Lars Steier konnte sich auf der rechten Seite gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen und den Ball von der Grundlinie aus quer zu Freissmuth durchschieben. Aus drei Metern Entfernung musste er den Ball nur über die Torlinie schieben. Nach dem vermeintlich vorentscheidenden 4:1 war das Spiel weiterhin gespickt mit Nickeligkeiten, so dass kaum ein Spielfluss möglich war. Langsam aber sicher ließen sich auch die SGO-Kicker von der "Spielweise" der Gegner anstecken. So foulte Marc Ohly seinen Gegenspieler im Mittelkreis. Beim folgenden Freistoß passte die Zuordnung in der SGO-Abwehr nicht und Vincent Dollinger konnte aus 10 m zum 2:4 per Kopf verkürzen. In der 81. Minute dann der farbliche Höhepunkt des Spiels. Nach einem Foul des Homburgers Bogdan Ursachi an Marc Ohly tritt Ursachi nach und sieht dem entsprechend die Rote Karte. Durch das Foul provoziert wirft Ohly den Ball in Richtung des Gegenspielers, trifft diesen, und sieht deswegen auch die Rote Karte. Der Schlusspunkt dann in der Nachspielzeit: In der 93. Minute wird ein langer Ball in den SGO-Strafraum gespielt, Keeper Daniel Ernst fängt den Ball sicher. Dabei wird der heranlaufende Stürmer leicht berührt und der Schiedsrichter zeigt auf den Elfmeterpunkt. Diesen Strafstoß verwandelt erneut Dollinger zum 3:4 Endstand.
Im letzten Spiel der äußerst erfolgreichen Saison kommt es nun somit am Sonntag zu einem echten Endspiel um den Aufstieg in die Kreisoberliga. Bereits um 13:15 spielt die erste Mannschaft der SGO beim direkten Konkurrenten, dem SV Seulberg. Im Anschluss stehen sich die zweiten Mannschaften beider Vereine gegenüber. Das sich aber auch ein Auswärtsspiel wie ein Heimspiel anfühlen kann, haben die Anhänger der SGO in der abgelaufenen Saison mehrmals eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Verein, die Mannschaft und die Trainer hoffen daher auch im letzten Saisonspiel erneut auf große Unterstützung der eigenen Fans.
